speck´s magazin für popkultur
Ausgabe 11/21
Dieter Dietersen für speck`s
platzeins. Das sind Caroline Sieg und Wiltrud Vorländer. Anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums „Radio Monte Carlo“ treffe ich die beiden in ihrem Studio in Köln.
speck´s: Liebe Caroline Sieg, liebe Wiltrud Vorländer, warum schreiben Sie Popmusik?
Wiltrud Vorländer: Eigentlich damit wir im Pflegeheim was zum Bunten Abend beitragen können. – So war’s doch, was Caroline?
Caroline Sieg: Außerdem hört man doch immer wieder, dass man damit richtig viel Geld verdienen kann.
speck´s: Weshalb kam der Impuls, Musik zu machen – mit Verlaub – so spät in Ihrem Leben?
Wiltrud Vorländer: Hinter dem Herd war’s einfach zu langweilig. Aber als die Männer einwilligten, ihre Stullen selber zu schmieren, ging’s los.
speck´s: Aber hätte das nicht doch früher ...
Caroline Sieg: ...wir haben immer ein bisschen vom Haushaltsgeld auf Seite gelegt.
“ Wir wollten eh nix vor 27 machen.”
speck´s: …um die Beauty OP‘s zu bezahlen, die doch jetzt sicher anstehen?
Wiltrud Vorländer: Wir dachten, wir faxen einfach mal nach bei Keith und Iggy, wie die das so hinkriegen. – Wir wollten aber eh nix vor 27 machen. Man sieht ja, was das mit Kollegen macht.
speck´s:Was ist eigentlich aus Ihrem ersten Musikprojekt geworden?
Caroline Sieg: Die Band formerly unknown as „The Good America“? –
Wissen Sie, man muss sich weiterentwickeln, junger Mann.
speck´s: Und wie kamen Sie jetzt auf den Bandnamen „platzeins“?
Wiltrud Vorländer: Wir haben keine Zeit zu verlieren. Und „Käptn Peng“ war schon vergeben.
speck´s: Ahso. Wann können Ihre Fans Sie denn mal live erleben?
Wiltrud Vorländer: Das wird eng, wir haben wirklich viel zu tun.
speck´s: Fühlen Sie sich den Herausforderungen im Musikbusiness eigentlich beide gewachsen?
Caroline Sieg: Beine wachsen wir schon lang nicht mehr. Da schaut eh keiner drauf. – Entschuldigung, was war Ihre Frage?
speck´s: Ähm... woher nehmen Sie denn die Inspiration für Ihre Songs ?
Wiltrud Vorländer: Das ist eine tolle Frage! Wir haben gerade eine spirituelle Reise durchs Siebengebirge gemacht. Wir haben in einem Zelt gelebt und uns acht Monate lang von halluzinogenen Pilzen ernährt. Als wir wieder zu uns kamen, war das Album fertig.
speck´s:Wann war denn der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie mit Ihren Songs ins Studio wollten ?
Caroline Sieg: Das war der Moment als die Batterie vom Aufnahmegerät leer war. Und das mit der Online-Bestellung nicht geklappt hat.
speck´s: Sie wollen doch berühmt werden meine Damen. Ernsthaft: Wer passt denn gerade auf die Enkel auf ?
Wiltrud Vorländer: Ups.
speck´s: Sagen Sie, sind Sie überhaupt in der Lage, Interviewfragen interessant zu beantworten? Könnten Sie eventuell Neugierde wecken, irgendwie schlagfertig sein oder witzig vielleicht? Einblicke geben, ausführlicher sein, unterhaltsamer, persönlicher, detaillierter?
Caroline Sieg: Ja.